Die Liberalen Hochschulgruppen beobachten die Ausweitung der Videoüberwachung an Hochschulen äußerst kritisch. Videoüberwachungen in Hörsälen, Vorlesungsräumen, Eingangsbereichen zu Toiletten und Mensen lehnen wir grundsätzlich ab.
Eine derart umfassende Überwachung wäre weder den Studenten, noch den Professoren zuzumuten und führt in keiner Weise zu mehr Sicherheit. Wir fordern bei der Videoüberwachung an Hochschulen mehr Transparenz und die Veröffentlichung von Listen, an welchen Standorten entsprechende Videoanlagen installiert wurden. Wo es Zugangsbeschränkungen mittels Kartenlesegeräte gibt, ist für uns eine zusätzliche Kontrolle durch Kameras überflüssig; die entsprechenden Anlagen sind dort wieder abzubauen. Auch Videoüberwachung zum Diebstahlschutz halten wir durch die Aufstellung von mehr Spinten für entbehrlich. Die Datenschutzbeauftragten an den Hochschulen fordern wir auf, nicht nur die formalen gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten, sondern sich einem weiteren Ausbau der Videoüberwachung entgegenzustellen und vielmehr einen Abbau der bisherigen Anlagen nach kritischer Prüfung der Wirksamkeit voranzutreiben. Hierzu gehört auch, neben der notwendigen Kennzeichnung der überwachten Stellen, auch eine hochschulöffentliche Begründung für die jeweilige Überwachung unter Einbezug der Studentenvertretung. Für den Fall, dass die Studentenvertreter keine Notwendigkeit zur Überwachung sehen, sollen diese ein Vetorecht haben, um gegen die geplante Überwachung vorgehen zu können.