1. Gliederung der Studiengänge und Studienphasen
Bildung basiert auf der Kenntnis von Inhalten und Fähigkeiten, die mittels Didaktik und unter bestimmten Lernbedingungen vermittelt werden. Ohne die richtige Didaktik und die richtigen Bedingungen für jedes Individuum sind ausreichende Kenntnisse der Inhalte und Fähigkeiten jedoch kaum zu erreichen. Gerade in Grund- Haupt- und Realschulen sowie in Kindergärten ist es sehr wichtig, den Schülern und Kindern einen Weg zur Bildung zu bieten, bevor man sie mit den Inhalten erschlägt oder Fähigkeiten abverlangt, die sie noch nicht entwickelt haben. Im Gegensatz dazu soll das Gymnasium, insbesondere in den höheren Klassen, denjenigen, die weniger Hilfestellung brauchen, ausreichende Inhalte zur Verfügung stellen und relevante Fähigkeiten üben und fordern.
1.1 Studium für Grundschulen und Kindergärten
Die Lehramtsausbildung für Grundschulen und Kindergärten wird von den einzelnen Fakultäten entkoppelt. Sie wird nach Gegebenheit an Pädagogische Hochschulen, Fachhochschulen oder in einem speziellen Institut an der Universität angesiedelt. (Eine Verknüpfung mit den bisherigen Instituten für Pädagogik ist denkbar). Hier ist der Studiengang „Bachelor of General Education“ einzurichten. Dieser ist berufsqualifizierend und soll Absolventen dazu befähigen, in vor- und außerschulischen Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Vereine, Volkshochschulen, …) sowie in Grundschulen. Der „Bachelor of General Education“ besteht zur Hälfte aus einer pädagogischen und einer fachlichen Ausbildung. Er wird, so lange dieser Abschluss existiert, mit dem Staatsexamen abgeschlossen
1.2 Studium für Haupt- und Realschulen
Ein weiterführender Studiengang „Master of General Education” ist entsprechend einzurichten.Zugangsvoraussetzung für diesen Studiengang ist der erfolgreiche Abschluss des „Bachelor of General Education“. Dieser befähigt zur Ausübung des Lehrerberufs an Haupt- und Realschulen, sowie zur Leitung von Vor- und Außerschulischen Bildungseinrichtungen. Der „Master of General Education“ vermittelt neben pädagogischen Inhalten hauptsächlich fachspezifische. Er wird, so lange dieser Abschluss existiert, mit dem Staatsexamen abgeschlossen.
1.3 Studium für Gymnasien
Für das Lehramtsstudium für Gymnasien ist der „normale“ fachspezifische Bachelor of Arts/Science unabdingbar. Dieser ist berufsqualifizierend und soll Absolventen zur Aufnahme eines Berufs, für welchen die gewählten Fächer und/oder die angeeigneten Qualifikationen gefordert werden befähigen. Ein weiterführender Studiengang „Master of Specific Education“ ist entsprechend einzurichten. Dieser bereitet konkret auf den Beruf des Gymnasiallehrers vor und wird, so lange dieser Abschluss existiert, mit dem Staatsexamen abgeschlossen.
1.4 Studium für Berufsschulen
Nach Abschluss der Meisterausbildung ist der Aufbaustudiengang „Master of Specific Education“ zugänglich. Dieser befähigt auf Grund der pädagogischen Ausbildung zur Lehrtätigkeit an Berufsschulen. Er wird, so lange dieser Abschluss existiert, mit dem Staatsexamen abgeschlossen.
2. Ausgestaltung der Studiengänge
An Grund-, Haupt- und Realschulen werden in unterschiedlichem Maße Inhalte vermittelt, die nicht eine umfassende fachliche Ausbildung der Lehrer auf diesem Gebiet voraussetzen, sondern ein allgemeines Wissen, welches bei kompetenten Lehrern ohnehin vorhanden ist. Lücken können autodidaktisch geschlossen werden. Die Schüler wollen und müssen nicht auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereitet werden, sondern verlangen nach konkret anwendbaren und praktischen Inhalten und Fähigkeiten. In diesem Bereich ist eine sehr hohe Kompetenz auf sozialer und pädagogischer Ebene von Nöten. Voraussetzung für den Besuch eines Gymnasiums ist ein autonomer Drang nach Bildung, der von Lehrern gefördert werden soll. Um diesem gerecht zu werden und die Schüler für die intensive Beschäftigung mit Grundlagen und Details eines Themas zu begeistern, müssen die Lehrer selbst eine hohe fachliche Kompetenz und ein Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten aufweisen.
2.1 Bachelor of General Education
Ein starker Bezug zur Praxis wird bereits zu Beginn des Studiums hergestellt. Die Studienanfänger werden verpflichtet, ein dreimonatiges Praktikum vorzuweisen, das nicht im normalen Schulbetrieb absolviert werden muss, aber dennoch einen starken Bezug zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen hat. Ehrenamtliche Tätigkeiten im Bereich der Kinder und Jugendarbeit können angerechnet werden. Während des Studiums sind ab dem ersten Semester weitere Praxisphasen einzubinden, die an der Hochschule akademisch aufbereitet werden. Das Studium beschäftigt sich vorrangig mit den Grundlagen von Bildung und Erziehung, wie Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Philosophie und den Herausforderungen in Bildungseinrichtungen und der Kinder- und Jugendarbeit, wie Streitschlichtung, Zeitmanagement, Vereinbarkeit von Beruf und Gesundheit, etc. Fachinhalte werden mit der Ausnahme von Schulsport nur exemplarisch herangezogen. Zusätzlich zur pädagogischen Ausbildung werden fachspezifische Inhalte vermittelt (Mathematik, Deutsch, Englisch, u.ä.). Die Abschlussarbeit wird zu einer bildungswissenschaftlichen Fragestellung geschrieben.
2.2 Master of General Education
Der Bezug zur Praxis an den Schulen wird zur Vorbereitung auf den Beruf des Lehrers ausgebaut. Das erste Semester bereitet theoretisch auf eine praktische Phase im zweiten Semester vor, in der die Mitarbeit in ein bis zwei Klassen parallel zu begleitenden Kursen an der Universität stattfindet. Im dritten Semester findet eine fachliche Vertiefung statt, in der zukünftige Schwerpunkte festgelegt werden können. Im vierten Semester erstellt der Absolvent eine Abschlussarbeit, die sich thematisch am zukünftigen Lehrberuf orientiert.
2.3 Master of Specific Education
Bildungswissenschaften und der Bezug zur Praxis an den Schulen werden zur Vorbereitung auf den Beruf des Lehrers ausgebaut. Das erste beiden Semestern bereitet theoretisch auf eine praktische Phase im dritten Semester vor, in der die Mitarbeit in ein bis zwei Klassen parallel zu begleitenden Kursen an der Universität stattfindet. Im vierten Semester erstellt der Absolvent eine Abschlussarbeit, die in einem der Fächer verfasst wird.